Fräulein Braun oder “Sie können mich nun ohne Bedenken Frau Hitler nennen”

Über Eva Braun, Adolf Hitlers Ehefrau, weiß man wenig. Ihre Tagebücher sind bis auf wenige Seiten verschollen, es gibt mehr oder weniger nur eine deutschsprachige Biographie, die ausschließlich ihrer Person gewidmet ist. Die anfängliche Geliebte des Führers, damals schon vor der Öffentlichkeit geheim gehalten, bleibt gewissermaßen auch heute verborgen. In seinem Stück erschafft Ulrich Hub darum eine fiktive Figur, die auf den wenigen bekannten Fakten und einem einzigen Zitat von Eva Braun selbst basiert: »Sie können mich nun ohne Bedenken Frau Hitler nennen«.

Fräulein Braun
Bild: Holger Nitschke

Auf der Bühne des theater k in Oldenburg entfaltet sich das fiktive Psychogramm einer Frau, die sich vehement in ihre fanatische Gefolgschaft und obsessive Liebe stürzt. Mit Witz und feiner Ironie gelingt es Hub, die widersprüchlichen Facetten von Eva Braun so darzustellen, dass einem am Ende ihr Schicksal doch zu Herzen geht. Gleichzeitig verdeutlicht das Stück die Anziehungskraft des Populismus, der Eva Braun in der Person Adolf Hitlers gefolgt ist und die in unserer heutigen Gesellschaft mehr denn je spür- und messbar ist. In einer Zeit, in der populistische Bewegungen nicht nur in Deutschland und Europa wieder an Aufwind gewinnen, möchte dieses „Stück für eine Schauspielerin und einen deutschen Schäferhund“ einen Beitrag zur politischen Bildung und kulturellen Auseinandersetzung leisten und vor allem junge Menschen für die Gefahren politischer Radikalisierung sensibilisieren.

Das theater k zeigt die Premiere am 14. Februar 2025, Schulvorstellungen finden statt am 17., 18. und 26. Februar. Weitere Informationen und Termine hier.