Besonders betroffen von der Corona-Krise sind Einrichtungen und Betriebe, die auf Publikumsverkehr angewiesen sind. Hierzu gehören auch die niedersächsischen Kultureinrichtungen, von denen viele ihren Betrieb vorübergehend ganz einstellen mussten.
Auch wenn die Kultureinrichtungen grade peu a peu und unter den entsprechenden Auflagen ihre Pforten wieder öffnen, haben inzwischen viele Häuser ihre Angebote bürgernah online zugänglich gemacht und damit Alternativen zum regulären Betrieb geschaffen.
So ist es möglich, beim Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg einen virtuellen Rundgang durch das Schloss zu unternehmen. Darüber hinaus können verschiedenen Online-Sammlungen betrachtet werden, wie beispielsweise die Sammlung Neue Meister mit Künstlern wie Ernst Ludwig Kirchner und August Macke.
Passend dazu steht der diesjährige Internationale Museumstag am Sonntag, den 17. Mai 2020 auch unter dem Motto „Museen digital entdecken!“ In Oldenburg nehmen neben dem Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte auch das Horst-Janssen-Museum, das Landesmuseum Natur und Mensch, der Oldenburger Kunstverein, das Stadtmuseum Oldenburg und das Edith-Russ-Haus für Medienkunst am Internationalen Museumstag teil.
Im Künstlerdorf Worpswede haben die großen Museen ihre Angebote im Netz nach den Schließungen aufgrund der Corona-Pandemie ebenfalls deutlich ausgebaut. In einem Blog werden unter dem Titel „Sofagäste“ Mitglieder der ersten Generation der bekanntesten Künstlerkolonie Deutschlands vorgestellt. Hier erhält man Infos zu Künstlern wie Hans am Ende und Otto Modersohn, zu ihren Beziehungen untereinander und zu Werkbetrachtungen. Unter den Stichworten „Weiterdenken“ und „Kaleidoskop“ stellt die Autorin Gesa Jürß vom Worpsweder Museumsverbund weitere Hintergründe und Ausstellungsprojekte der Vergangenheit vor.
Die Bilder von Jeanne Mammen können zwar seit dem 6. Mai 2020 auch wieder “live und in Farbe” in Stade erlebt werden. Auf den Seiten der Museen Stade zeigen Videoclips aber weiterhin auch digital die Bilder der Künstlerin. Dazu bekommt der Online-Besucher durch die Kuratorin alles Wichtige über die Künstlerin und die Entstehung ihrer Werke kompakt und informativ präsentiert.
Das Sielhafenmuseum Carolinensiel, das zur Zeit umgestaltet und modernisiert wird, ermöglicht auf seiner Website einen Einblick in den aktuellen Stand auf der Baustelle. Außerdem können das Kapitänshaus sowie die aktuelle Sonderausstellung “Die Harlebucht – von Menschenhand gemachtes Land” virtuell besucht werden.
Der Kunstverein Cuxhaven bietet auf seiner Seite einen Online-Kunst-Kurs speziell für Kinder an.
Zahlreiche niedersächsische Kunstvereine erlauben darüber hinaus auf ihren Social Media Kanälen einen Blick hinter die Kulissen ihrer Ausstellungen und zeigen Gespräche mit Kuratorinnen und Kuratoren sowie Künstlerinnen und Künstlern.
Auf der Website des Museumsverbands für Niedersachsen und Bremen e. V. gibt es die Möglichkeit, schon jetzt den nächsten Museumsbesuch zu planen. Auf der Internetseite des MVNB sind verschiedene niedersächsische Museen mit einem kurzen Portfolio aufgelistet.