Wo Stiftungsengagement und die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz ineinandergreifen, wird ein Grundstein für Veränderungen im Handeln gelegt.
Nachhaltiges Engagement mit Blick auf Klima- und Umweltschutz: Durch eine Vielzahl von Kooperationen und Partnerschaften mit Projekten in der Region fördert die EWE Stiftung schon seit knapp zwanzig Jahren einen Bereich, der immer wichtiger wird.
Große Veränderungen beginnen im Kleinen. Daher spielt die Größe von geförderten Projekten nur eine nebensächliche Rolle. In zwei Jahrzehnten Förderungstätigkeit gibt es groß angelegte Forschungsvorhaben genauso wie lokale Umweltschutzprojekte. Für den Stiftungsrat und den Vorstand als Entscheidungsgremien ist es wichtig, dass die Beteiligten – gerne interdisziplinär und generationenübergreifend – erarbeiten, wie unser eigenes Leben mit der Natur zusammenhängt und welche Auswirkungen unsere Handlungsoptionen auf diese haben.
Projektanträge spiegeln Handlungsbedarfe
„Gerade im Bereich der Umweltbildung schaffen unsere Projektpartner oftmals die Grundlage für ein früh angelegtes Nachhaltigkeitsbewusstsein oder entwickeln praktische Ideen für Klimaschutz im Alltag“, erläutert Stephanie Abke, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der EWE Stiftung. „Und das oftmals im ländlichen Raum, um so die Strukturen vor Ort dauerhaft zu stärken“, so Abke weiter. Für alle Beteiligten ist dabei elementar, dass die Handlungsfelder immer wieder hinterfragt und abgeglichen werden.
„Wir sind gleichzeitig Seismograph und Impulsgeber für die Region, denn die eingehenden Projektanträge spiegeln sehr deutlich, wo Handlungsbedarf besteht. Gerade die Themen im Bildungs- und Vermittlungsbereich sind eng geknüpft an die gesellschaftliche Transformation und Partizipation, und dazu zählt neben dem Klimaschutz zunehmend auch digitale Teilhabe“.
Marion Rövekamp, Vorstandsvorsitzende EWE Stiftung
Was wird gefördert – einige Beispiele aus zwei Jahrzehnten Praxis
Bildungsprogramm wiKilino
Im Rahmen der Aktionen des Vereins Momelino e.V. erhalten Kinder über einen künstlerischen Ansatz einen ersten Zugang zu komplexen Themen wie Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Aktuell bietet das Wikilino-Programm spannende Episoden rund um das Thema “Achtsam mit Dir selbst und Deiner Umwelt”.
Bildungsprogramm GemüseAckerdemie
Die GemüseAckerdemie ist ein ganzjähriges theorie- und praxisorientiertes Bildungsprogramm für Schulen und Kitas in Brandenburg. Neben der Praxis auf dem eigenen Schulacker gibt es speziell entwickelte Unterrichtsmaterialien, die Wissen über den Anbau von Gemüse und über globale Zusammenhänge von Produktion und Konsum vermitteln.
Klaus-von-Klitzing-Preis 2019 – Preisträger Tristan Becker: Schülerfirma „The Green Club“
Die Schülerfirma „The Green Club“ ist eine Schüler-Initiative, die Menschen zu mehr Nachhaltigkeit motivieren möchte. Initiiert hat sie der Klaus-von-Klitzing Preisträger Tristan Becker, der das Preisgeld investiert hat und so ganz praktisch vormacht, wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz gelebt werden kann. Das Team vom „Green Club“ wurde im November mit dem KiKa Award für besonders engagierte Jugendliche ausgezeichnet.
Stiftung Zukunftswerkstatt Buchholz
Lern- und Forschungsfreude steht im Mittelpunkt der Zukunftswerkstatt Buchholz. Zudem sollen im außerschulischen Lernort mehr Schulabsolventen für Ausbildungs- und Studiengänge in den MINT-Fächern gewonnen werden. Wie funktioniert das? Indem sich die Projekte immer wieder aktuellen Fragestellung annehmen – derzeit ist das die Umrüstung eines VW Käfers auf elektrischen Antrieb.
Finde Deine Wurzeln der Nachhaltigkeit” – artecology network e.V., Insa Winkler
Basierend auf den 17 Zielen der Nachhaltigkeit (Sustainability Development Goals / UN) hat die Künstlerin Insa Winkler ein Konzept entwickelt, um gemeinsam mit Workshop-Teilnehmerinnen zwischen 8 und 80 Jahren der Frage nachzugehen, was diese Ziele im Einzelnen für die Gruppe oder das Individuum konkret bedeuten können. 17 von der Künstlerin gestaltete Objekte, die je eine „Wurzel der Nachhaltigkeit“ symbolisieren, werden in einem Außen- oder Innenraum positioniert, allerdings soll der ländlich geprägte Raum im Vordergrund stehen.
Die Kursteilnehmer erarbeiten Handlungsstränge, die ihnen als Gruppe oder als Einzelperson helfen, sich klimafreundlicher und ressourcenschonender zu verhalten. Jede Wurzel steht hier für ein globales Ziel, aber auch für einen persönlichen Plan, der wiederum mit Hilfe von Aufzeichnungen und Collagen auf den Objekten visualisiert wird.
Filmbeitrag der Universität Kiel
Entwicklung des Umwelt- und Bildungsraums „Jeddeloher Busch“
Ein grünes Klassenzimmer für die Umweltbildung: Der Verein De Jeddeloher Busch e.V. betreibt seit mehreren Jahrzehnten ein Waldgrundstück in der Gemeinde Edewecht, das sowohl als Lebensraum für Pflanzen und Tiere als auch als ein öffentlicher Raum für Umweltbildung und Gesellschaftsleben eine wichtige Rolle spielt. Das Gelände kann für Bildungsausflüge und Waldunterricht gebucht werden.
Projekt „LandFrüchte“ – Landpark Lauenbrück
Im LandPark Lauenbrück findet sich erlebnisorientierte Umweltbildung neben Tier- und Artenschutz von alten, vom Aussterben bedrohten Nutztierrassen. Besucher können im Kontext Tier und Natur, Umwelt- und Ernährungsbildung Erfahrungen sammeln. Mit dem Konzept “LandFrüchte” erhielt der LandPark Lauenbrück 2015 den 1. Preis für ein nachhaltiges Ernährungsbildungskonzept vom Niedersächsischen Wirtschaftsministerium. Das Konzept basiert vor allem auf erlebnisorientierter Umweltpädagogik, Ernährungsbildung und der Wertschätzung für Lebensmittel und soll zukünftig noch weiter ausgebaut werden.
Ein molekularer Fingerabdruck für die See- und Küstenvögel Niedersachsens – Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung Wilhelmshaven
Gemeinsam mit dem Landesmuseum Natur und Mensch (Oldenburg) und verschiedenen Instituten für Vogelforschung wurde in dem Forschungsprojekt eine umfangreiche molekulare Sequenzbibliothek für See- und Küstenvögel aufgebaut, die als Grundlage zur Identifizierung von Vögeln oder Gewebeproben dient.